Sensorkalibrierung

Unter einer Sensorkalibrierung, die auch als Schwarzabgleich bezeichnet wird, versteht man einen Prozess zur Optimierung der Bildqualität, indem man dafür sorgt, dass die Pixelempfindlichkeit über den gesamten Sensor hinweg gleich bleibt. Bei der Kalibrierung des Sensors wird ausgehend von den System- und Umgebungseinstellungen eine Kalibrierungskarte generiert. Nach der Kalibrierung zeigt sich über die gesamte Fläche des Sensors ein gleichmäßiges Rauschprofil ohne jegliche Unregelmäßigkeiten in den Randbereichen.

Nähere Informationen zur Sensorkalibrierung entnehmen Sie dem Artikel Black Shading Calibration.

NOTE: Die Kalibrierungskarten sind auch nach einer Systemwiederherstellung verfügbar.

Überprüfen des Rauschprofils

Um das aktuelle Rauschprofil zu überprüfen, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Vergewissern Sie sich, dass die Kamera die Temperatur erreicht hat, die Sie für Ihre Aufnahme verwenden möchten.
  2. Stellen Sie die Belichtung so ein, wie Sie sie für die Aufnahme haben möchten.
  3. Verschließen Sie das Objektiv mit einem Deckel (falls ein Objektiv angebracht ist), oder bringen Sie einen Verschlussdeckel an der Kameravorderseite (falls kein Objektiv angebracht) an.
  4. Setzen Sie FLUT auf 8,000. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter FLUT.
  5. Prüfen Sie das Rauschen, das auf dem Monitor angezeigt wird:
    • Das Rauschen ist ungleichmäßig verteilt, ohne feste Muster oder Linien. Der Sensor ist kalibriert.
    • Das Rauschen weist Muster oder Linien auf. Kalibrieren Sie den Sensor. Nähere Informationen finden Sie unter Kalibrierung durchführen (Sensorkalibrierung).
Wann der Sensor kalibriert werden muss

Gründe für eine Kalibrierung:

  • Nach einer starken Temperaturänderung (+/– 30°F oder +/–15°C) im Vergleich zur aktuellen Kalibrierungskarte.
  • Nach einer extremen Änderung der Belichtungszeit (+/– 1/2 s) im Vergleich zur aktuellen Kalibrierungskarte.
  • Entweder T oder E in der Anzeige „CAL: T/E“ ist nicht grün.
  • Das Rauschprofil enthält Muster oder Linien. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter Überprüfen des Rauschprofils.
  • Bei EPIC DRAGON oder SCARLET DRAGON: Nach jedem Firmware-Upgrade.
  • Bei EPIC MYSTERIUM-X oder SCARLET MYSTERIUM-X: Nach einem Firmware-Upgrade, wenn dies in den Versionshinweisen ausdrücklich gefordert wird.

Wie Sie die Temperatur/Belichtung für die aktuelle Kalibrierungsdatei prüfen, erfahren Sie unter System Status.

Kalibrierung durchführen (Sensorkalibrierung)

Das Kalibrierungsverfahren dauert ohne Vorbereitungszeit mehrere Minuten. Gehen Sie wie folgt vor, um den Sensor zu kalibrieren:

  1. Vergewissern Sie sich, dass die Kamera die Temperatur erreicht hat, die Sie für Ihre Aufnahme verwenden möchten.
  2. Stellen Sie die Belichtung so ein, wie Sie sie für die Aufnahme haben möchten.
  3. Sorgen Sie dafür, dass der Sensor möglichst abgedunkelt ist.
    • Nehmen Sie vorzugsweise das Objektiv ab, und bringen Sie stattdessen den vorderen Verschlussdeckel an.
    • Wenn Sie das Objektiv nicht abnehmen können, verschließen Sie es mit einem Objektivdeckel. (Nicht alle Objektivdeckel schirmen Infrarotlicht vollständig ab. Sie sind zum Schutz des Objektivs gedacht und nicht unbedingt zur Abschirmung gegen einfallendes Licht).
    • Suchen Sie, wenn möglich, einen abgedunkelten Raum auf.
    • Es reicht NICHT aus, nur die Blende zu schließen.
  1. Rufen Sie Menu > Settings > Maintenance > Calibrate > Sensorauf.
  2. Wählen Sie Create....
  3. Wählen Sie an einer EPIC MYSTERIUM-X oder einer SCARLET MYSTERIUM-X eine (1) der folgenden Optionen:
    • Save As user HS: Die vorhandene HS-Kalibrierungskarte wird durch die beim Kalibrieren des Sensors neu erstellte Karte ersetzt. „User HS“ ist der Name der aktuell in der Kamera vorhandenen, vom Benutzer erstellten Kalibrierungskarte.
    • Save To Media: Die beim Kalibrieren des Sensors erstellte Karte wird auf einer SSD gespeichert.
    • Beide Speicheroptionen bleiben deaktiviert: Die Kalibrierung wird nur so lange angewendet, bis die Kamera ausgeschaltet wird und nicht gespeichert.
  1. Wählen Sie für eine EPIC MYSTERIUM-X oder eine SCARLET MYSTERIUM-X aus dem Dropdown-Menü die Belichtung aus, die Sie für die Kalibrierung nutzen möchten.
  2. Wählen Sie an einer EPIC DRAGON oder einer SCARLET DRAGON aus dem Dropdown-Menü Number of captures aus, wie viele Kalibrierungskarten Sie erstellen möchten. Sie können bis zu vier (4) Kalibrierungskarten gleichzeitig erstellen.
  3. Wählen Sie an einer EPIC DRAGON oder einer SCARLET DRAGON aus dem Dropdown-Menü Capture jeweils die Belichtung aus, die Sie für die einzelnen Kalibrierungskarten verwenden möchten.
  4. Wählen Sie Start Capture(s).
  5. Wählen Sie OK, um fortzufahren. Das System wird initialisiert und durchläuft anschließend mehrmals die folgenden Kalibrierungsphasen:
    • Erfassen
    • Analysieren
    • Löschen
    • Programmieren
  1. Wenn der Dialog mit dem Hinweis erscheint, dass die Kalibrierung erfolgreich war, bestätigen Sie mit OK, um den Vorgang abzuschließen.

    Die neue Kalibrierungskarte wird automatisch ausgewählt.

Namenskonventionen für die Kalibrierungskarte

Jede Kalibrierungskarte hat einen eindeutigen Namen, der in dem Format angegeben ist, das in der Tabelle unten beschrieben ist:

Bezeichnung

Beschreibung

Beispiel

Belichtung

Aktuelle Belichtung; um die Belichtung einzustellen, rufen Sie Exposure/Shutter (Belichtung/Verschluss) auf.

48

Sensortemperatur

Sensortemperatur (Celsius); in der unteren Statuszeile ist das die Zahl links des Schrägstrichs (Temp: 34/35)

32C

Jahr

Jahr, in dem die Kalibrierungskarte erstellt wurde (jjjj)

2014

Monat

Monat, in dem die Kalibrierungskarte erstellt wurde (mm)

01

Tag

Tag, an dem die Kalibrierungskarte erstellt wurde (tt)

28

Uhrzeit

Uhrzeit entsprechend der 24-Stunden-Zeitangabe in der Kamera (hhmmss)

122150

Beispiel für eine Reihe von Kalibrierungskarten:

  1. 48_32C_20140128122150
  2. 72_34C_20140128122858
  3. 120_41C_20140128124306

NOTE: Wenn Sie eine SSD mit Kalibrierungsdateien in Ihren Computer einstecken, wird jede Kalibrierungskarte als Unterordner in einem Ordner mit dem Namen „Calibration“ abgelegt. Um eine Kalibrierungskarte auf der Festplatte zu speichern, kopieren Sie den gesamten Unterordner (zum Beispiel: 48_32C_20140128122150) auf die Festplatte.

Verwalten der Kalibrierungen

Um Kalibrierungskarten anzuwenden, zu exportieren und zu importieren, rufen Sie Menu > Settings > Maintenance > Calibrate auf.

  • In Camera: Die Kalibrierungskarten, die intern auf der Kamera gespeichert wurden.
    • Factory: Dies ist die Kalibrierungskarte, die beim Herstellungsprozess erzeugt wurde. (Standard)
    • All other: Vom Benutzer erstellte Kalibrierungskarten.
  • Media: Die Kalibrierungskarten, die sich unter dem angegebenen Pfad auf der SSD befinden (z. B. S-SSD\calibration).
Aktionen mit der Kalibrierungskarte
  • Apply: Ausgewählte Kalibrierungskarte anwenden (wenn sich die Kalibrierungskarte auf der SSD befindet, wendet die Kamera sie kurzzeitig an, importiert sie aber nicht in die Kamera).
  • Create: Eine Kalibrierungskarte erstellen.
  • Delete: Die ausgewählte Kamera-Kalibrierungskarte löschen. Die werksseitige Karte kann nicht gelöscht werden.
  • Rename: Die ausgewählte Kalibrierungskarte umbenennen.
Kalibrierungskarten exportieren und importieren

Kalibrierungskarten können auf der Kamera gespeichert oder auf eine SSD übertragen werden, um sie mit anderen Kameras zu teilen. Sie können sich auch eine Bibliothek mit verschiedenen Kalibrierungskarten für unterschiedliche Einstellungen anlegen.

  • : Export der ausgewählten Kalibrierungskarte von der Kamera auf eine SSD.
  • All: Es werden alle Dateien von der Kamera auf die SSD exportiert.
  • : Import der ausgewählten Kalibrierungskarte von der SSD in die Kamera. Bei diesem Vorgang wird die HS-Kalibrierungskarte des Benutzers überschrieben.
  • All: Alle Dateien werden von der SSD in die Kamera importiert.
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